Geldanlagen sind für viele Menschen ein immer aktuelles Thema: Das hart erarbeitete Geld soll über Zeit nicht an Kaufkraft verlieren und sich im besten Fall sogar vermehren. Dafür muss das Geld jedoch angelegt werden. Gegebenenfalls muss die Geldanlage dann im Laufe der Zeit an Veränderungen der persönlichen Umstände und die ständig neuen Entwicklungen in der Welt und Wirtschaft angepasst werden. Doch wie gelingt es am besten, Geld anzulegen?
Geldanlage: Do-it-yourself oder einen Experten heranziehen?
Tatsächlich war es noch niemals so einfach wie in der heutigen Zeit, auf eigene Faust ein Wertpapierdepot zu eröffnen und sein Kapital selbst anzulegen. Mit einigen Klicks auf dem Smartphone ist jeder startbereit – zu auf den ersten Blick relativ geringen Kosten. Warum also sollten Anleger die Verantwortung für ihre Anlageentscheidungen abgeben?
Sich um sein Vermögen zu kümmern, kostet Zeit und Energie und setzt ein gewisses Fachwissen voraus. Wer seine Geldanlagen in die eigene Hand nehmen will, muss sich in das Thema einarbeiten und sich regelmäßig damit auseinandersetzen. Kapitalmärkte, gesetzliche und steuerliche Vorgaben sowie wirtschaftliche Rahmenbedingungen unterliegen der ständigen Veränderung. Diesen Veränderungen muss das eigene Portfolio Rechnung tragen und gegebenenfalls immer wieder angepasst werden. Dafür ist stets aktuelle Sachkenntnis erforderlich. Anleger, die ihr Vermögen selbst verwalten, müssen dies neben Beruf, anderen Verpflichtungen und weiteren persönlichen Interessen leisten.
Zudem ist für die Verwaltung des eigenen Vermögens eine große Menge Disziplin nötig. Die Versuchung ist riesig, bei starken Kursanstiegen oder -rücksetzern emotional zu handeln und zur ungünstigen Zeit die eigene Anlagestrategie zu ändern, um den mutmaßlich optimalen Kauf- oder Verkaufszeitpunkt zu finden. Dies führt häufig zu risikoreichem Verhalten, das in Verlusten mündet statt in langfristigem Vermögenserhalt und -aufbau. Um dies zu vermeiden, bietet es sich an, Experten heranzuziehen, die beim Thema Geldanlage professionell unterstützen.
Dies gilt insbesondere für Anleger, die nicht die notwendige Zeit mitbringen, sich tief in das Thema Geldanlage einzuarbeiten. Während professionelle Unterstützung in vielen Bereichen gang und gäbe ist – schließlich errichtet kaum ein Bauherr sein Einfamilienhaus komplett selbst, sondern beauftragt in der Regel Handwerker mit fachlicher Expertise und praktischer Erfahrung damit – nutzen in Deutschland bisher nur 37 % aller Investoren professionelle Verstärkung in Sachen Geldanlage. In anderen Ländern wie der Schweiz, Japan oder Großbritannien ist die Zahl höher.
Dabei mangelt es auch in Deutschland nicht an Anlaufstellen: Ob Banken (nationale, internationale, regionale Privatbanken; Sparkassen; Volksbanken; Direktbanken bzw. Onlinebanken), Versicherungsgesellschaften, Finanzvertriebe, Honorarberater, Robo-Advisor oder Vermögensverwalter (als Teil eines Konzerns oder unabhängig) – unzählige Anbieter werben auf vielen verschiedenen Wegen mit einer schier unendlichen Anzahl von Lösungen um das Kapital von potenziellen Anlegern. Wo die Betreuung am ehesten im Sinne der Anleger ist, kommt ganz auf die Anleger selbst und die gewünschte Art der Betreuung an. Jede der oben genannten Anlaufstellen weist Vor- und Nachteile auf, die Anleger für sich selbst individuell bewerten müssen.
Im Folgenden geben wir einen Überblick über die unterschiedlichen Finanzdienstleister, um eine Orientierungshilfe bei der Suche nach einer professionellen Betreuung von Anlagen zu bieten. Alle Informationen basieren auf von uns getätigten Beobachtungen und unserer langjährigen Erfahrung in der Finanzbranche. Bewertungen von Sachverhalten sind allein unsere Meinung und stellen keine Handlungsempfehlung dar.
Professionell anlegen bei Banken
Bei der professionellen Kapitalanlage ist der erste Kontaktpunkt für potenzielle Anleger oft die eigene Hausbank. Jeder führt ein Girokonto und vielleicht auch ein Tagesgeldkonto. Sammelt sich hierauf genug Guthaben, erhalten Anleger oft einen Anruf von der Bank, mit der Frage, ob sie ihr Kapital anlegen wollen.
Inhaltlich hängen Anlageempfehlungen von Bankberatern von der Hausmeinung, Empfehlungslisten und Vertriebsvorgaben der entsprechenden Bank ab. Im sogenannten Retail-Geschäft ist die Betreuung der einzelnen Kunden meist transaktionsorientiert. Die Bank verdient dort beim Verkauf von Wertpapieren durch Gebühren, wie z.B. Ausgabeaufschläge, Agios, Bestandsprovisionen oder Transaktionsprovisionen. Beim Verkauf eigener Produkte verdient die Bank zusätzlich auf Produktebene. Daher bestehen immer Anreize, vorrangig die eigenen Produkte zu verkaufen. Beim Verkauf von Fremdfonds erhält die Bank üblicherweise Bestandsprovisionen, die laufend und bis zum Ende der Haltedauer gezahlt werden. Produkte, die hohe Provisionen zahlen, verfügen daher über einen Vorteil im Vertrieb. Dies birgt jedoch grundsätzlich ein Risiko von Interessenkonflikten.
Daher setzen einige Banken sogenannte Service-Gebühren als Ersatz von Bestandsprovisionen ein. Die Bestandsprovisionen werden dann an die Kunden weitergeleitet, die im Gegenzug die Service-Gebühr für die Betreuung entrichten. Beliebt sind auch Zertifikate. Da diese regelmäßig auslaufen und dadurch zu immer neuen Anlagebedarf führen, können damit laufend Provisionen erzielt werden. Wertpapieraffine Betreuer werden darüber hinaus ggf. noch einige, meist deutsche Einzelaktien hinzumischen. Die aus einer solchen vertriebszentrierten Betreuung entstehenden Wertpapierdepots gleichen oft einem sogenannten „Kraut und Rüben Depot“, das ein wildes Gemisch aus hauseigenen Fonds, fremden Fonds, vielen Zertifikaten und ggf. Einzelaktien darstellt. Immerhin sind die Anlagen meist liquide.
Grundsätzlich ist die Betreuungsqualität bei Banken sehr unterschiedlich. Daher ist eine pauschale Bewertung nicht möglich. Für Kunden ist es häufig komfortabel, bei einer Bank auch Wertpapieranlagen zu tätigen: Zum einen bietet die Bank einen Vor-Ort-Service, zum anderen unterhalten Kunden häufig noch andere Engagements bei der Bank wie Kredite oder Versicherungen. Gründe für unzufriedene Kunden sind oft eine schlechte Erreichbarkeit, lange Wartezeiten in Hotlines, wechselnde Ansprechpartner und Betreuer, die ihre Kunden daher nicht besonders gut kennen sowie unter dem Strich schlechte Anlageergebnisse bei hohen Kosten. Letztendlich muss immer eine individuelle Bewertung erfolgen, um zu entscheiden, ob man hier sein Kapital professionell anlegen will.
Professionell anlegen im Private Banking
Übersteigt das Vermögen oder das Potenzial eine gewisse Grenze oder bestehen andere größere Geschäftsbeziehungen mit der Bank, bspw. im Kreditgeschäft oder im Unternehmenskundenbereich, werden Kunden häufig einer Private Banking Einheit zugeordnet. Dort erhalten sie eine qualitativ hochwertigere Betreuung, unter anderem durch eine verbesserte Erreichbarkeit sowie weniger häufig wechselnde Betreuer. Im Private Banking ist die Betreuung zudem in der Regel weniger transaktionsorientiert und legt einen stärkeren Fokus auf die ganzheitliche Betrachtung der Vermögenssituation. Neben Beratungsdienstleistungen im Wertpapierbereich werden häufig Fondsvermögensverwaltungen oder bei ausreichendem Vermögen auch individuelle Vermögensverwaltungen angeboten.
Die Qualität in der Wertpapieranlage in den Private Banking Einheiten schwankt von Bank zu Bank. Es gibt Institute, die sich auf den Bereich Vermögensbetreuung spezialisiert haben und ansprechende Leistungen zeigen, während es für andere ein eher notwendiges Nebengeschäft ist, um keine Kunden zu verlieren. Je nach Unternehmenskultur, organisatorischer Ausrichtung und Anreizsetzung besteht die Gefahr, dass sich auch im Private Banking ein gewisser Vertriebsdruck einschleichen kann. Dies kann wiederum die Betreuungsqualität beeinflussen.
Ganz unterschiedlich kann bei den Einheiten auch der Grad der Zentralisierung von Anlageentscheidungen sein, die entweder von einem spezialisierten Team oder von den Beratern selbst getroffen werden. Durch regulatorische Vorgaben und die Notwendigkeit von erhöhter Rechtssicherheit geht der Trend hin zu zentralisierten Anlageentscheidungen. Kunden erhalten dadurch bankenweit standardisierte und vielleicht auch qualitativ hochwertigere Lösungen, sind aber auch weiter von den Entscheidungsträgern entfernt. Der Private Banking Berater agiert in solch einem Fall als Relationship-Manager bestenfalls als Schnittstelle gegenüber den Anlegern und sozusagen als Sprachrohr der Bank, im schlechteren Fall als reiner Verkäufer.
Regelmäßig wechseln Berater auch in Private Banking Abteilungen ihre Arbeitgeber. Nicht selten ziehen ganze Berater-Teams von Bank zu Bank. Für Kunden gilt es dann, die Leistung der Bank und die des Beraters getrennt voneinander zu bewerten und eine Entscheidung zu treffen, wem sie die Treue halten. Dies ist zum einen keine angenehme Situation und zum anderen mit Aufwand verbunden. Häufige Beraterwechsel sind für eine Bank kein Qualitätsmerkmal und untergraben letztendlich das Vertrauen der Kunden in die Bank. Vielfache Wechsel können auch Berater in ein schlechtes Licht rücken. Auch Fusionen und Übernahmen unter Banken führen häufig zu einem Wechsel der Ansprechpartner und gar der gesamten Anlagestrategie.
Die Vergütung für die Finanzdienstleistung gestaltet sich im Private Banking durch den höheren Stellenwert der laufenden Betreuung etwas anders als im Retail-Bereich. Meist werden laufende Vergütungen, die einen fixen Prozentsatz des verwalteten Vermögens ausmachen, verhandelt. Je nach Ausgestaltung der Betreuung können der Bank auch Vergütungen Dritter und/oder transaktionsbasierte Vergütungen und erfolgsabhängige Zusatzvergütungen zufließen. Kunden sollten darauf achten, dass die Gesamthöhe angemessen ist.
Professionell anlegen über Versicherungen
Neben Banken haben nahezu alle potenziellen Anleger Berührungspunkte mit Versicherungen. Diese bieten neben Versicherungsprodukten oft auch Altersvorsorgeprodukte oder Produkte zur Vermögensbildung an und vertreiben diese über ihre Versicherungsmakler. Versicherungsmakler sind in der Regel keine Wertpapierspezialisten. Daher liegt der Fokus auf dem transaktionsbasierten Vertrieb von Fonds aus der Versicherungsgruppe oder Fonds im Versicherungsmantel. Sind die Fonds erst einmal im Versicherungsmantel, handelt es sich allerdings um eine illiquide Anlage. Versicherungen haben als große Kapitalanleger mit professionellen Wertpapierabteilungen die Kompetenz, gute Anlageprodukte zu erstellen und können daher oft auch qualitativ hochwertige Fonds für Privatanleger anbieten. Die Kosten sind jedoch meist vergleichsweise hoch, muss doch auch der Makler als Vertrieb mitfinanziert und ein Vertriebsanreiz für diesen gegeben werden. Dies geschieht über Ausgabeaufschläge und Bestandsprovisionen. Auf deren Gesamthöhe sollten Anleger achten.
Professionell anlegen über Finanzvertriebe
Finanzvertriebe betreiben ein ähnliches Geschäftsmodell wie Versicherungsmakler, bewerben dabei jedoch häufig ihre Unabhängigkeit von Konzernprodukten. Anstatt ausschließlich Produkte der eigenen Versicherungsgruppe werden die „besten“ Produkte aller Anbieter ausgewählt. Ob jedoch die Produktauswahl ausschließlich nach Kundennutzen erfolgt oder eher nach einer Maximierung der Verdienstmöglichkeiten, können potenzielle Anleger oft nicht im Voraus erkennen.
Vergütungsmodelle der Berater bei Finanzvertrieben sind entweder ein Ausgabeaufschlag samt Bestandsprovision oder alternativ eine Servicegebühr für die laufende Betreuung samt Auskehrung von Bestandsprovisionen an die Anleger. Letztere Option reduziert Interessenskonflikte, hat jedoch steuerliche Nachteile, da die ausgekehrten Bestandsprovisionen zu versteuern sind. Bestandsprovisionen werden vom Fonds bezahlt und sind daher gewinn- und somit steuermindernd. Nichtsdestotrotz ist der Weg einer Servicegebühr bei einer laufenden Betreuung für Anleger besser nachvollziehbar und transparenter, da hier die Finanzdienstleistung direkt vergütet wird. Bei der Zusammenstellung von Wertpapieranlagen setzen Finanzvertriebe meist auf bekannte Fonds, sogenannte Bestseller-Fonds, die Vertriebslisten anführen, da man mit diesen vermeintlich wenig falsch machen kann. In der Vergangenheit war der Anlageerfolg hiermit gemischt.
Kapital anlegen über Honorarberater
Honorarberater unterscheiden sich von provisionsbasierten Vermittlern dadurch, dass sie ein Honorar für die Beratung in der Wertpapieranlage erheben. Dies soll Interessenkonflikte vermeiden, die bei der Vereinnahmung von Ausgabeaufschlägen und Bestandsprovisionen entstehen können. So können Ausgabeaufschläge zu einer höheren Anzahl an Transaktionen und Umschichtungen führen, während Bestandsprovisionen, die Produktauswahl) negativ beeinflussen können. Der Honorarberater wird dagegen allein vom Kunden bezahlt und vertritt daher allein dessen Interessen. Was sich im ersten Moment gut anhört, wird bei näherem Überlegen aber hinfällig. Grundsätzlich darf man davon ausgehen, dass Honorarberater nicht weniger verdienen wollen als Provisionsberater. Dann werden Honorarberater Anleger so beraten, dass Kunden regelmäßige Beratung benötigen und Honorarberater regelmäßige Einnahmen haben. Dies kann dazu führen, dass bei der Produktauswahl Themen-, Länder- und Megatrends-Fonds und ETFs zum Kauf empfohlen werden, bei denen regelmäßige Umschichtungen vorgenommen werden sollen. Ob dies letztendlich zu erfolgreicheren Anlagen für die Kunden führt, ist äußerst zweifelhaft.
Kapital anlegen über Robo-Advisor
Seit mehreren Jahren erfreuen sich computergestützte, regelbasierte digitale Robo-Advisor, die sowohl Beratung als auch Vermögensverwaltung anbieten, wachsender Beliebtheit. Meist wird den Anlegern dabei ein aktiv verwaltetes Depot aus Indexfonds vermittelt. Zu den Kosten der Verwaltung kommen die Produktkosten der ETFs hinzu. Die Gesamtkosten liegen häufig bei etwa 1 % p.a., sodass sich der Kostenvorteil für Anleger gegenüber einer persönlichen Betreuung in Grenzen hält. Die langfristigen Erfahrungen in Bezug auf Produktverständnis bei Anlegern, Anlageergebnisse und Datensicherheit von Robo-Advisorn sind nicht bestechend. Insbesondere nach Krisen und Phasen erhöhter Schwankungen an den Kapitalmärkten gibt es viele Anlegerklagen. Darüber hinaus mussten Robo-Advisor immer wieder Strategien oder gar den Betrieb einstellen, was für Anleger unvorteilhaft sein kann. Ebenso sind Datenlecks und Datenabflüsse sensibler Kundendaten vorgekommen und haben das Vertrauen von Kunden erschüttert. Auch wenn sich hier kein pauschales Urteil fällen lässt, halten wir eine erhöhte Vorsicht für geboten.
Kapital anlegen über Vermögensverwalter
Der Markt der unabhängigen Vermögensverwalter wächst in Deutschland. Heute gibt es 732 Vermögensverwalter, die Anlegern ihre Lösungen anbieten. Häufig handelt es sich bei Vermögensverwaltern um ehemalige Bankangestellte, die jetzt unabhängiger und frei von Vertriebsvorgaben im Interesse der Kunden agieren können. Haben sich solche Berater erst einmal selbstständig gemacht oder einem Vermögensverwalter angeschlossen, wechseln sie eher selten. Anleger profitieren daher von hoher Kontinuität in der Betreuung. Die Qualität der Betreuung bei Vermögensverwaltern ist meist mit dem Private Banking einer Privatbank zu vergleichen, nur ohne das Risiko, Vertriebsvorgaben unterliegen zu müssen. Aufgrund regulatorischer Verschärfungen bieten immer weniger Vermögensverwalter Beratungsdienstleistungen an und fokussieren sich stattdessen auf die Vermögensverwaltung.
In der Vermögensverwaltung kommt oft entweder eine Fondsvermögensverwaltung oder eine Vermögensverwaltung auf Einzeltitelbasis zur Anwendung. Einige Vermögensverwalter sind auch als Fondsberater oder als Asset Manager für einen Fonds tätig. Solche Fonds können entweder eine Komponente der Gesamtanlage sein oder die gesamte Vermögensverwaltung kann in solch einem Fonds stattfinden.
Eine Vermögensverwaltung kombiniert die persönliche Betreuung mit der von vielen Anlegern gewünschten Unabhängigkeit des Finanzdienstleisters. Der Vermögensverwalter übernimmt die direkte oder indirekte Umsetzung von Wertpapieranlagen und steht für eine ständige Betreuung der Wertpapieranlagen ein.
Fazit
Was ist also der beste Weg für Anleger, zu einer professionell verwalteten, langfristig rentablen Wertpapieranlage zu kommen? Um die für sich passende Lösung zu finden und eine Entscheidung zu treffen, sollten Anleger sich mit folgenden Fragen auseinandersetzen:
- Ist eine Anlageberatung oder Vermögensverwaltung gewünscht?
- Betreuungsqualität: Gibt es eine laufende Betreuung oder eher transaktionsorientiertes Handeln? Wie hoch ist die Kontinuität im Betreuungsverhältnis? Gibt es Interessenkonflikte?
- Wie sind die Anlageergebnisse? Und wie hoch sind die Gesamtkosten und welche Kosten fallen auf welcher Ebene an?
Der vorherrschende Trend geht weg von Beratung hin zur Vermögensverwaltung. Aus unserer Sicht ist das in der Regel die vorzuziehende Variante, wenn sich Anleger weniger mit Wertpapieren auseinandersetzen möchten und genau deswegen nach einem professionellen Finanzdienstleister suchen. Aber auch Vermögensverwaltung ist nicht gleich Vermögensverwaltung – unter diesem Begriff verbergen sich eine ganze Reihe von Gestaltungsmöglichkeiten, die wir in Teil 2 unserer Reihe genauer beleuchten. Dabei gehen wir auch auf den von uns eingeschlagenen Weg ein.
Informieren Sie sich über unsere Fonds, deren Chancen sowie Risiken auf den jeweiligen Fondsseiten.
Historische Wertentwicklungen lassen keine Rückschlüsse auf ähnliche Entwicklungen in der Zukunft zu. Die Fonds können auch innerhalb kurzer Zeiträume erheblichen Schwankungen nach oben oder nach unten unterworfen sein. Bitte lesen Sie den Verkaufsprospekt und das Basisinformationsblatt, bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen. Diese sowie das Verkaufsprospekt samt den wesentlichen Anlegerinformationen unserer Fonds finden Sie auf der jeweiligen Fondsseite des RIV Rationalinvest VVF, des RIV Aktieninvest Global und des RIV Zusatzversorgung kostenfrei und in deutscher Sprache. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte finden Sie hier.
Geldanlagen sind für viele Menschen ein immer aktuelles Thema: Das hart erarbeitete Geld soll über Zeit nicht an Kaufkraft verlieren und sich im besten Fall sogar vermehren. Dafür muss das Geld jedoch angelegt werden. Gegebenenfalls muss die Geldanlage dann im Laufe der Zeit an Veränderungen der persönlichen Umstände und die ständig neuen Entwicklungen in der Welt und Wirtschaft angepasst werden. Doch wie gelingt es am besten, Geld anzulegen?
Geldanlage: Do-it-yourself oder einen Experten heranziehen?
Tatsächlich war es noch niemals so einfach wie in der heutigen Zeit, auf eigene Faust ein Wertpapierdepot zu eröffnen und sein Kapital selbst anzulegen. Mit einigen Klicks auf dem Smartphone ist jeder startbereit – zu auf den ersten Blick relativ geringen Kosten. Warum also sollten Anleger die Verantwortung für ihre Anlageentscheidungen abgeben?
Sich um sein Vermögen zu kümmern, kostet Zeit und Energie und setzt ein gewisses Fachwissen voraus. Wer seine Geldanlagen in die eigene Hand nehmen will, muss sich in das Thema einarbeiten und sich regelmäßig damit auseinandersetzen. Kapitalmärkte, gesetzliche und steuerliche Vorgaben sowie wirtschaftliche Rahmenbedingungen unterliegen der ständigen Veränderung. Diesen Veränderungen muss das eigene Portfolio Rechnung tragen und gegebenenfalls immer wieder angepasst werden. Dafür ist stets aktuelle Sachkenntnis erforderlich. Anleger, die ihr Vermögen selbst verwalten, müssen dies neben Beruf, anderen Verpflichtungen und weiteren persönlichen Interessen leisten.
Zudem ist für die Verwaltung des eigenen Vermögens eine große Menge Disziplin nötig. Die Versuchung ist riesig, bei starken Kursanstiegen oder -rücksetzern emotional zu handeln und zur ungünstigen Zeit die eigene Anlagestrategie zu ändern, um den mutmaßlich optimalen Kauf- oder Verkaufszeitpunkt zu finden. Dies führt häufig zu risikoreichem Verhalten, das in Verlusten mündet statt in langfristigem Vermögenserhalt und -aufbau. Um dies zu vermeiden, bietet es sich an, Experten heranzuziehen, die beim Thema Geldanlage professionell unterstützen.
Dies gilt insbesondere für Anleger, die nicht die notwendige Zeit mitbringen, sich tief in das Thema Geldanlage einzuarbeiten. Während professionelle Unterstützung in vielen Bereichen gang und gäbe ist – schließlich errichtet kaum ein Bauherr sein Einfamilienhaus komplett selbst, sondern beauftragt in der Regel Handwerker mit fachlicher Expertise und praktischer Erfahrung damit – nutzen in Deutschland bisher nur 37 % aller Investoren professionelle Verstärkung in Sachen Geldanlage. In anderen Ländern wie der Schweiz, Japan oder Großbritannien ist die Zahl höher.
Dabei mangelt es auch in Deutschland nicht an Anlaufstellen: Ob Banken (nationale, internationale, regionale Privatbanken; Sparkassen; Volksbanken; Direktbanken bzw. Onlinebanken), Versicherungsgesellschaften, Finanzvertriebe, Honorarberater, Robo-Advisor oder Vermögensverwalter (als Teil eines Konzerns oder unabhängig) – unzählige Anbieter werben auf vielen verschiedenen Wegen mit einer schier unendlichen Anzahl von Lösungen um das Kapital von potenziellen Anlegern. Wo die Betreuung am ehesten im Sinne der Anleger ist, kommt ganz auf die Anleger selbst und die gewünschte Art der Betreuung an. Jede der oben genannten Anlaufstellen weist Vor- und Nachteile auf, die Anleger für sich selbst individuell bewerten müssen.
Im Folgenden geben wir einen Überblick über die unterschiedlichen Finanzdienstleister, um eine Orientierungshilfe bei der Suche nach einer professionellen Betreuung von Anlagen zu bieten. Alle Informationen basieren auf von uns getätigten Beobachtungen und unserer langjährigen Erfahrung in der Finanzbranche. Bewertungen von Sachverhalten sind allein unsere Meinung und stellen keine Handlungsempfehlung dar.
Professionell anlegen bei Banken
Bei der professionellen Kapitalanlage ist der erste Kontaktpunkt für potenzielle Anleger oft die eigene Hausbank. Jeder führt ein Girokonto und vielleicht auch ein Tagesgeldkonto. Sammelt sich hierauf genug Guthaben, erhalten Anleger oft einen Anruf von der Bank, mit der Frage, ob sie ihr Kapital anlegen wollen.
Inhaltlich hängen Anlageempfehlungen von Bankberatern von der Hausmeinung, Empfehlungslisten und Vertriebsvorgaben der entsprechenden Bank ab. Im sogenannten Retail-Geschäft ist die Betreuung der einzelnen Kunden meist transaktionsorientiert. Die Bank verdient dort beim Verkauf von Wertpapieren durch Gebühren, wie z.B. Ausgabeaufschläge, Agios, Bestandsprovisionen oder Transaktionsprovisionen. Beim Verkauf eigener Produkte verdient die Bank zusätzlich auf Produktebene. Daher bestehen immer Anreize, vorrangig die eigenen Produkte zu verkaufen. Beim Verkauf von Fremdfonds erhält die Bank üblicherweise Bestandsprovisionen, die laufend und bis zum Ende der Haltedauer gezahlt werden. Produkte, die hohe Provisionen zahlen, verfügen daher über einen Vorteil im Vertrieb. Dies birgt jedoch grundsätzlich ein Risiko von Interessenkonflikten.
Daher setzen einige Banken sogenannte Service-Gebühren als Ersatz von Bestandsprovisionen ein. Die Bestandsprovisionen werden dann an die Kunden weitergeleitet, die im Gegenzug die Service-Gebühr für die Betreuung entrichten. Beliebt sind auch Zertifikate. Da diese regelmäßig auslaufen und dadurch zu immer neuen Anlagebedarf führen, können damit laufend Provisionen erzielt werden. Wertpapieraffine Betreuer werden darüber hinaus ggf. noch einige, meist deutsche Einzelaktien hinzumischen. Die aus einer solchen vertriebszentrierten Betreuung entstehenden Wertpapierdepots gleichen oft einem sogenannten „Kraut und Rüben Depot“, das ein wildes Gemisch aus hauseigenen Fonds, fremden Fonds, vielen Zertifikaten und ggf. Einzelaktien darstellt. Immerhin sind die Anlagen meist liquide.
Grundsätzlich ist die Betreuungsqualität bei Banken sehr unterschiedlich. Daher ist eine pauschale Bewertung nicht möglich. Für Kunden ist es häufig komfortabel, bei einer Bank auch Wertpapieranlagen zu tätigen: Zum einen bietet die Bank einen Vor-Ort-Service, zum anderen unterhalten Kunden häufig noch andere Engagements bei der Bank wie Kredite oder Versicherungen. Gründe für unzufriedene Kunden sind oft eine schlechte Erreichbarkeit, lange Wartezeiten in Hotlines, wechselnde Ansprechpartner und Betreuer, die ihre Kunden daher nicht besonders gut kennen sowie unter dem Strich schlechte Anlageergebnisse bei hohen Kosten. Letztendlich muss immer eine individuelle Bewertung erfolgen, um zu entscheiden, ob man hier sein Kapital professionell anlegen will.
Professionell anlegen im Private Banking
Übersteigt das Vermögen oder das Potenzial eine gewisse Grenze oder bestehen andere größere Geschäftsbeziehungen mit der Bank, bspw. im Kreditgeschäft oder im Unternehmenskundenbereich, werden Kunden häufig einer Private Banking Einheit zugeordnet. Dort erhalten sie eine qualitativ hochwertigere Betreuung, unter anderem durch eine verbesserte Erreichbarkeit sowie weniger häufig wechselnde Betreuer. Im Private Banking ist die Betreuung zudem in der Regel weniger transaktionsorientiert und legt einen stärkeren Fokus auf die ganzheitliche Betrachtung der Vermögenssituation. Neben Beratungsdienstleistungen im Wertpapierbereich werden häufig Fondsvermögensverwaltungen oder bei ausreichendem Vermögen auch individuelle Vermögensverwaltungen angeboten.
Die Qualität in der Wertpapieranlage in den Private Banking Einheiten schwankt von Bank zu Bank. Es gibt Institute, die sich auf den Bereich Vermögensbetreuung spezialisiert haben und ansprechende Leistungen zeigen, während es für andere ein eher notwendiges Nebengeschäft ist, um keine Kunden zu verlieren. Je nach Unternehmenskultur, organisatorischer Ausrichtung und Anreizsetzung besteht die Gefahr, dass sich auch im Private Banking ein gewisser Vertriebsdruck einschleichen kann. Dies kann wiederum die Betreuungsqualität beeinflussen.
Ganz unterschiedlich kann bei den Einheiten auch der Grad der Zentralisierung von Anlageentscheidungen sein, die entweder von einem spezialisierten Team oder von den Beratern selbst getroffen werden. Durch regulatorische Vorgaben und die Notwendigkeit von erhöhter Rechtssicherheit geht der Trend hin zu zentralisierten Anlageentscheidungen. Kunden erhalten dadurch bankenweit standardisierte und vielleicht auch qualitativ hochwertigere Lösungen, sind aber auch weiter von den Entscheidungsträgern entfernt. Der Private Banking Berater agiert in solch einem Fall als Relationship-Manager bestenfalls als Schnittstelle gegenüber den Anlegern und sozusagen als Sprachrohr der Bank, im schlechteren Fall als reiner Verkäufer.
Regelmäßig wechseln Berater auch in Private Banking Abteilungen ihre Arbeitgeber. Nicht selten ziehen ganze Berater-Teams von Bank zu Bank. Für Kunden gilt es dann, die Leistung der Bank und die des Beraters getrennt voneinander zu bewerten und eine Entscheidung zu treffen, wem sie die Treue halten. Dies ist zum einen keine angenehme Situation und zum anderen mit Aufwand verbunden. Häufige Beraterwechsel sind für eine Bank kein Qualitätsmerkmal und untergraben letztendlich das Vertrauen der Kunden in die Bank. Vielfache Wechsel können auch Berater in ein schlechtes Licht rücken. Auch Fusionen und Übernahmen unter Banken führen häufig zu einem Wechsel der Ansprechpartner und gar der gesamten Anlagestrategie.
Die Vergütung für die Finanzdienstleistung gestaltet sich im Private Banking durch den höheren Stellenwert der laufenden Betreuung etwas anders als im Retail-Bereich. Meist werden laufende Vergütungen, die einen fixen Prozentsatz des verwalteten Vermögens ausmachen, verhandelt. Je nach Ausgestaltung der Betreuung können der Bank auch Vergütungen Dritter und/oder transaktionsbasierte Vergütungen und erfolgsabhängige Zusatzvergütungen zufließen. Kunden sollten darauf achten, dass die Gesamthöhe angemessen ist.
Professionell anlegen über Versicherungen
Neben Banken haben nahezu alle potenziellen Anleger Berührungspunkte mit Versicherungen. Diese bieten neben Versicherungsprodukten oft auch Altersvorsorgeprodukte oder Produkte zur Vermögensbildung an und vertreiben diese über ihre Versicherungsmakler. Versicherungsmakler sind in der Regel keine Wertpapierspezialisten. Daher liegt der Fokus auf dem transaktionsbasierten Vertrieb von Fonds aus der Versicherungsgruppe oder Fonds im Versicherungsmantel. Sind die Fonds erst einmal im Versicherungsmantel, handelt es sich allerdings um eine illiquide Anlage. Versicherungen haben als große Kapitalanleger mit professionellen Wertpapierabteilungen die Kompetenz, gute Anlageprodukte zu erstellen und können daher oft auch qualitativ hochwertige Fonds für Privatanleger anbieten. Die Kosten sind jedoch meist vergleichsweise hoch, muss doch auch der Makler als Vertrieb mitfinanziert und ein Vertriebsanreiz für diesen gegeben werden. Dies geschieht über Ausgabeaufschläge und Bestandsprovisionen. Auf deren Gesamthöhe sollten Anleger achten.
Professionell anlegen über Finanzvertriebe
Finanzvertriebe betreiben ein ähnliches Geschäftsmodell wie Versicherungsmakler, bewerben dabei jedoch häufig ihre Unabhängigkeit von Konzernprodukten. Anstatt ausschließlich Produkte der eigenen Versicherungsgruppe werden die „besten“ Produkte aller Anbieter ausgewählt. Ob jedoch die Produktauswahl ausschließlich nach Kundennutzen erfolgt oder eher nach einer Maximierung der Verdienstmöglichkeiten, können potenzielle Anleger oft nicht im Voraus erkennen.
Vergütungsmodelle der Berater bei Finanzvertrieben sind entweder ein Ausgabeaufschlag samt Bestandsprovision oder alternativ eine Servicegebühr für die laufende Betreuung samt Auskehrung von Bestandsprovisionen an die Anleger. Letztere Option reduziert Interessenskonflikte, hat jedoch steuerliche Nachteile, da die ausgekehrten Bestandsprovisionen zu versteuern sind. Bestandsprovisionen werden vom Fonds bezahlt und sind daher gewinn- und somit steuermindernd. Nichtsdestotrotz ist der Weg einer Servicegebühr bei einer laufenden Betreuung für Anleger besser nachvollziehbar und transparenter, da hier die Finanzdienstleistung direkt vergütet wird. Bei der Zusammenstellung von Wertpapieranlagen setzen Finanzvertriebe meist auf bekannte Fonds, sogenannte Bestseller-Fonds, die Vertriebslisten anführen, da man mit diesen vermeintlich wenig falsch machen kann. In der Vergangenheit war der Anlageerfolg hiermit gemischt.
Kapital anlegen über Honorarberater
Honorarberater unterscheiden sich von provisionsbasierten Vermittlern dadurch, dass sie ein Honorar für die Beratung in der Wertpapieranlage erheben. Dies soll Interessenkonflikte vermeiden, die bei der Vereinnahmung von Ausgabeaufschlägen und Bestandsprovisionen entstehen können. So können Ausgabeaufschläge zu einer höheren Anzahl an Transaktionen und Umschichtungen führen, während Bestandsprovisionen, die Produktauswahl) negativ beeinflussen können. Der Honorarberater wird dagegen allein vom Kunden bezahlt und vertritt daher allein dessen Interessen. Was sich im ersten Moment gut anhört, wird bei näherem Überlegen aber hinfällig. Grundsätzlich darf man davon ausgehen, dass Honorarberater nicht weniger verdienen wollen als Provisionsberater. Dann werden Honorarberater Anleger so beraten, dass Kunden regelmäßige Beratung benötigen und Honorarberater regelmäßige Einnahmen haben. Dies kann dazu führen, dass bei der Produktauswahl Themen-, Länder- und Megatrends-Fonds und ETFs zum Kauf empfohlen werden, bei denen regelmäßige Umschichtungen vorgenommen werden sollen. Ob dies letztendlich zu erfolgreicheren Anlagen für die Kunden führt, ist äußerst zweifelhaft.
Kapital anlegen über Robo-Advisor
Seit mehreren Jahren erfreuen sich computergestützte, regelbasierte digitale Robo-Advisor, die sowohl Beratung als auch Vermögensverwaltung anbieten, wachsender Beliebtheit. Meist wird den Anlegern dabei ein aktiv verwaltetes Depot aus Indexfonds vermittelt. Zu den Kosten der Verwaltung kommen die Produktkosten der ETFs hinzu. Die Gesamtkosten liegen häufig bei etwa 1 % p.a., sodass sich der Kostenvorteil für Anleger gegenüber einer persönlichen Betreuung in Grenzen hält. Die langfristigen Erfahrungen in Bezug auf Produktverständnis bei Anlegern, Anlageergebnisse und Datensicherheit von Robo-Advisorn sind nicht bestechend. Insbesondere nach Krisen und Phasen erhöhter Schwankungen an den Kapitalmärkten gibt es viele Anlegerklagen. Darüber hinaus mussten Robo-Advisor immer wieder Strategien oder gar den Betrieb einstellen, was für Anleger unvorteilhaft sein kann. Ebenso sind Datenlecks und Datenabflüsse sensibler Kundendaten vorgekommen und haben das Vertrauen von Kunden erschüttert. Auch wenn sich hier kein pauschales Urteil fällen lässt, halten wir eine erhöhte Vorsicht für geboten.
Kapital anlegen über Vermögensverwalter
Der Markt der unabhängigen Vermögensverwalter wächst in Deutschland. Heute gibt es 732 Vermögensverwalter, die Anlegern ihre Lösungen anbieten. Häufig handelt es sich bei Vermögensverwaltern um ehemalige Bankangestellte, die jetzt unabhängiger und frei von Vertriebsvorgaben im Interesse der Kunden agieren können. Haben sich solche Berater erst einmal selbstständig gemacht oder einem Vermögensverwalter angeschlossen, wechseln sie eher selten. Anleger profitieren daher von hoher Kontinuität in der Betreuung. Die Qualität der Betreuung bei Vermögensverwaltern ist meist mit dem Private Banking einer Privatbank zu vergleichen, nur ohne das Risiko, Vertriebsvorgaben unterliegen zu müssen. Aufgrund regulatorischer Verschärfungen bieten immer weniger Vermögensverwalter Beratungsdienstleistungen an und fokussieren sich stattdessen auf die Vermögensverwaltung.
In der Vermögensverwaltung kommt oft entweder eine Fondsvermögensverwaltung oder eine Vermögensverwaltung auf Einzeltitelbasis zur Anwendung. Einige Vermögensverwalter sind auch als Fondsberater oder als Asset Manager für einen Fonds tätig. Solche Fonds können entweder eine Komponente der Gesamtanlage sein oder die gesamte Vermögensverwaltung kann in solch einem Fonds stattfinden.
Eine Vermögensverwaltung kombiniert die persönliche Betreuung mit der von vielen Anlegern gewünschten Unabhängigkeit des Finanzdienstleisters. Der Vermögensverwalter übernimmt die direkte oder indirekte Umsetzung von Wertpapieranlagen und steht für eine ständige Betreuung der Wertpapieranlagen ein.
Fazit
Was ist also der beste Weg für Anleger, zu einer professionell verwalteten, langfristig rentablen Wertpapieranlage zu kommen? Um die für sich passende Lösung zu finden und eine Entscheidung zu treffen, sollten Anleger sich mit folgenden Fragen auseinandersetzen:
- Ist eine Anlageberatung oder Vermögensverwaltung gewünscht?
- Betreuungsqualität: Gibt es eine laufende Betreuung oder eher transaktionsorientiertes Handeln? Wie hoch ist die Kontinuität im Betreuungsverhältnis? Gibt es Interessenkonflikte?
- Wie sind die Anlageergebnisse? Und wie hoch sind die Gesamtkosten und welche Kosten fallen auf welcher Ebene an?
Der vorherrschende Trend geht weg von Beratung hin zur Vermögensverwaltung. Aus unserer Sicht ist das in der Regel die vorzuziehende Variante, wenn sich Anleger weniger mit Wertpapieren auseinandersetzen möchten und genau deswegen nach einem professionellen Finanzdienstleister suchen. Aber auch Vermögensverwaltung ist nicht gleich Vermögensverwaltung – unter diesem Begriff verbergen sich eine ganze Reihe von Gestaltungsmöglichkeiten, die wir in Teil 2 unserer Reihe genauer beleuchten. Dabei gehen wir auch auf den von uns eingeschlagenen Weg ein.
Informieren Sie sich über unsere Fonds, deren Chancen sowie Risiken auf den jeweiligen Fondsseiten.
Historische Wertentwicklungen lassen keine Rückschlüsse auf ähnliche Entwicklungen in der Zukunft zu. Die Fonds können auch innerhalb kurzer Zeiträume erheblichen Schwankungen nach oben oder nach unten unterworfen sein. Bitte lesen Sie den Verkaufsprospekt und das Basisinformationsblatt, bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen. Diese sowie das Verkaufsprospekt samt den wesentlichen Anlegerinformationen unserer Fonds finden Sie auf der jeweiligen Fondsseite des RIV Rationalinvest VVF, des RIV Aktieninvest Global und des RIV Zusatzversorgung kostenfrei und in deutscher Sprache. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte finden Sie hier.